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Von altmod *)
55 Jahre Medienkritik in der Bundesrepublik
1962 veröffentlichte der deutsche „Dichter und Denker“ Hans Magnus Enzensberger in seinem Essay-Band „Einsichten“ einen Beitrag über den „journalistischen Eiertanz“, in dem er sich kritisch mit dem Journalismus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung auseinandersetzt. Der Spiegel schreibt dazu in einem eigenen Artikel:
Enzensbergers Vorwürfe gegen die FAZ reichen von der vergleichsweise harmlosen, aber doch für Redakteure ehrverletzenden Kritik an dem „miserabelsten Akten-Deutsch“ bis zu den Behauptungen, die FAZ – retuschiere, unterdrücke und entstelle mit einer ganz bestimmten Absicht Nachrichten, – veröffentliche redaktionelle Texte, die letztlich, wenn auch erst nach genauer Prüfung, auf eine „abgründige Verachtung“ demokratischer Grundsätze schließen ließen, – übe die „hochgezüchtete Technik der Heuchelei und das tägliche Versteckspiel mit der Wahrheit“, – spreche eine Sprache der „Herrschaft“, in welcher dem Leser nur das mitgeteilt werde, was ihr, der Herrschaft, „bekömmlich“ sei.
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